wo sich Sonne und Mond, gleich zweier Liebenden,
auf der Schwelle des Himmels treffen,
entfaltet sich ein mystisches Geschehen
Sterne lauschen, der Wind flüstert sacht,
ein Augenblick, in dem die Welten sich berühren,
und die Seelen der Erde in Einklang erwachen
Sonnenstrahlen,
lodernd wie die Zungen alter Orakel,
tanzen auf den Ozeanen, die gleichsam in Widerhall erzittern
Und der Mond, sanft, in einer diffusen Pracht—
er leuchtet in Silber und Geheimnis
Höre die Windgesänge,
flüstert es in den rituellen Kreisen von Steinen,
wo der Geist der Ahnen in der Luft tanzt,
mystische Botschaften in die Gewebe des Windes webend
Sehen wir nicht, wie die Erde sich wendet?
Ein Rad, dessen Achse die Zeit ist,
aufgehängt im unendlichen Firmament des Kosmos,
in dem das Materielle und Metaphysische sich verschmelzen,
wie der Tau sich mit der Morgenröte vereint
Es ist ein kosmischer Puls,
ein Augenblick des Innehaltens im Universum—
wo die Schleier zwischen den Welten dünn sind,
so dünn wie die Flügel eines Schmetterlings,
der auf der Schwelle des Jenseits tanzt
Wir zünden Kerzen an, ja,
aber es sind keine gewöhnlichen Flammen—
es sind Leuchtfeuer für die Seele,
markierend die Pfade, die von der Vergänglichkeit zur Ewigkeit führen
Das Ernten der letzten Früchte,
die süß und bitter auf unserer Zunge zergehen,
ist nicht nur das Sammeln von Getreide
Es ist ein Akt der Andacht—
eine Annäherung an das Mysterium,
das in jedem Samenkorn und jedem Abschied liegt
So sind wir hier, im Herbst der Gleichheit,
verstrickt im Weben von Licht und Schatten,
hochgehalten vom Netz der Existenz,
aufgehängt zwischen Traum und Wirklichkeit—
eine atemlose Stille,
die das Universum umhüllt
Dies ist unsere Ode an die Tag-und-Nacht-Gleiche,
ein Versuch, das Unerklärliche zu fassen,
in den unbeholfenen Zeilen der Sterblichkeit
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